
(Alle Interviews mit GGRIL in deutsch s.u.)
GGRIL signifie Grand Groupe Régional d’Improvisation Libérée.
Fondé en 2007, GGRIL réunit des musicien·ne·s issu·e·s de parcours variés afin d’explorer collectivement de nouvelles formes d’expression sonore.
Son approche artistique oscille entre composition et improvisation spontanée, intégrant souvent des partitions graphiques ou expérimentales.
GGRIL est fondamentalement ouvert à toutes les personnes de la région qui s’intéressent à l’improvisation. De nombreux·ses musicien·ne·s y ont fait leurs premières expériences en improvisation. Cette ouverture de l’ensemble, portée par son fondateur Éric Normand, fait que des musicien·ne·s d’autres villes acceptent de longs trajets pour venir jouer avec GGRIL.
La combinaison d’instruments électroniques et acoustiques, ainsi qu’une grande variété d’influences, caractérise la musique de GGRIL. Fondé à l’origine par Éric Normand, GGRIL reste constamment ouvert à de nouveaux·elles musicien·ne·s. L’organisation de GGRIL est elle aussi de plus en plus portée par des musicien·ne·s aux profils variés. Depuis quelques années, des projets réguliers impliquent des invité·e·s qui proposent des compositions ou des concepts pour l’ensemble.
En 2016 et 2022, l’ensemble a entrepris une grande tournée européenne, collaborant avec des musicien·ne·s, des ensembles et des chef·fe·s renommé·e·s, notamment le Vienna Improvisers Orchestra, Muzzix, Le UN, On Ceim, Omedoc, Le Lobe, Barre Phillips, Emmanuel Cremer et Jean-Sébastien Mariage.
GGRIL est un acteur important de la scène improvisée canadienne et fait partie du collectif artistique Tour de Bras, qui organise des productions, des concerts et des résidences artistiques.
Interviews:
GGRIL (Große Regionale Gruppe Freier Improvisation) (deutsch)
Gegründet im Jahr 2007, vereint die GGRIL Musiker_innen mit unterschiedlichen Hintergründen, um gemeinsam neue Formen des klanglichen Ausdrucks zu erforschen. Der künstlerische Ansatz bewegt sich zwischen Komposition und spontaner Improvisation und bezieht häufig grafische oder experimentelle Partituren mit ein.
GGRIL steht grundsätzlich allen improvisationsinteressierten Menschen aus der Region offen. Viele Musiker_innen haben in GGRIL ihre ersten improvisatorischen Erfahrungen gemacht. Diese Offenheit des Ensembles, die von seinem Gründer Eric Normand ausgeht, führt dazu daß auch Musiker_innen aus anderen Städten lange Anfahrten in Kauf nehmen um mit zu spielen.
Die Kombination elektronischer und akustischer Instrumente, sowie eine große Bandbreite von Einflüssen prägen die Musik von GGRIL. Ursprünglich gegründet von Éric Normand ist GGRIL stets offen für neue Musiker_innen. Auch die Organisation von GGRIL wird immer mehr von unterschiedlichen Musiker_innen getragen. Seit einigen Jahren gibt es regelmäßig Projekte mit eingeladenen internationalen Gästen, die Kompositionen oder Konzepte für das Ensemble einbringen.
2016 und 2022 unternahm das Ensemble eine ausgedehnte Tour nach Europa und arbeitete mit renommierten Musiker_innen, Ensembles und Dirigent_innen wie mit dem Vienna Improvisers Orchestra, Muzzix, Le UN, On Ceim, Omedoc und Le Lobe, Barre Phillips, Emmanuel Cremer und Jean-Sébastien Mariage.
GGRIL ist ist ein wichtiger Akteur der kanadischen Improvisationsszene und Teil des künstlerischen Kollektivs Tour de Bras, das Produktionen, Konzerte und künstlerische Residenzen organisiert.
INTERVIEWS MIT EINIGEN MUSIKER_INNEN VON GGRIL
Éric Normand
CLH: Wie ist der typische Klang von GGRIL?
Éric: Irgendwie zwischen Zirkus und Blaskapelle. Es ist laut, kollektiv, ohne das Streben nach Solist_innen. Das ist eine Stärke, manchmal aber auch eine Herausforderung. Die Gruppe ist bunt gemischt, mit professionellen Musiker_innen und anderen ohne formale Ausbildung. Man muss immer eine Balance in der Herangehensweise finden, sonst verliert man Mitglieder. GGRIL entwickelt sich mit den Menschen, die sich einbringen, Projekte vorschlagen und die musikalische Richtung beeinflussen.
CLH: Ist GGRIL ein Kollektiv? Wer ist die Leitung?
Éric: Theoretisch gibt es keine Leiter_innen. In der Praxis aber entstehen durch Entscheidungen Führungsrollen von selbst. Wenn niemand entscheidet, passiert auch nichts. Ich habe diese Rolle zeitweise übernommen, mich dann wieder zurückgezogen. Andere wie Isabelle, Rémy oder Clarisse waren in verschiedenen Phasen stark engagiert. Oft wird der Sound der Gruppe durch künstlerische Entscheidungen geprägt. GGRIL mischt Autodidakt_innen mit klassisch ausgebildeten Musiker_innen, E-Gitarren mit selbstgebauten Instrumenten und klassischen Saiteninstrumenten. Dieser Kontrast ist Teil unserer Identität.
CLH: Gibt es einen typischen Klang von Rimouski?
Éric: Das Meer. Es kann ruhig oder kraftvoll sein. Der Wind und das weiße Rauschen des Winters beeinflussen auch unser Hören. Im Schnee treten manche Frequenzen anders hervor. Diese physischen Klänge berühren mich sehr.
CLH: Spiegelt sich diese Präsenz von Meer und Wind in eurer Musik?
Éric: Ja. Wenn wir im Studio arbeiten, gehen wir raus – und da ist dieses *pfffffffff*. Diese Klänge tragen wir in uns.
CLH: Ist eure Arbeit wichtig für Rimouski?
Éric: Ja, GGRIL existiert seit 20 Jahren und viele Generationen von Musiker_innen sind dabei oder dabei gewesen. Als wir angefangen haben, war das Konservatorium für solche Musik komplett verschlossen. Heute haben sie eine Wahlmöglichkeit mehr.
CLH: Ist das Publikum hier anders als anderswo?
Éric: Im Großen und Ganzen sind es überall etwa 30 Leute. Aber seit COVID ist es schwieriger. In Westeuropa und den USA altert das Publikum, in Osteuropa gibt es noch viele junge Leute. In Rimouski ist es schwerer zu fassen – wir haben viele unterschiedliche Phasen erlebt.
CLH: In kleinen Städten sind die Zuschauer_innen nicht unbedingt so sehr spezialisiert, also offener.
Éric: Ja, das Publikum ist vielfältiger. Es gibt Stammgäste, die oft kommen, aber zu Hause nie solche Musik hören.
CLH: Findest du Unterschiede zum Publikum in anderen Städten?
Éric: Naja, einmal in Helsinki habe ich vor einem rein männlichen, fast ausschließlich weißen Publikum gespielt. Improvisierte Musik ist immer noch ein wenig gemischtes Umfeld, auch wenn es sich langsam ändert.
CLH: Was ist die Verbindung zwischen dem GGRIL und Freiheit?
Éric: Freiheit ist ein großes Wort. Viele denken, Freiheit bedeutet Chaos, aber das Gegenteil ist der Fall: Improvisation erfordert Zuhören und eine Form kollektiver Disziplin. Wahre Freiheit bedeutet, Entscheidungen treffen zu können – nicht einfach irgendwas zu spielen.
Heutzutage denke ich eher in Begriffen von Emanzipation – nicht im Sinne von Selfcare-New-Age, sondern als kollektive Verantwortung und Gleichwertigkeit der Intelligenzen.
CLH: Wenn du einen der drei Begriffe – Komposition, Improvisation, Konzept – streichen müsstest, welcher wäre das?
Éric: Komposition, obwohl wir eigentlich viel komponierte Musik spielen.
CLH: Wo liegt die Grenze zwischen Improvisation und Konzept?
Éric: Sie ist fließend. Wenn wir Spielregeln definieren, schaffen wir einen Rahmen. Es ist wie ein Baseballspiel: Man kennt die Regeln, aber nicht das Endergebnis. Je klarer die Regeln, desto freier kann man sich ausdrücken.
CLH: Was verbindet Improvisator_innen? Und was trennt sie?
Éric: Was uns verbindet, ist die Gewohnheit. Wenn wir mehrere Tage am Stück touren, entsteht eine bestimmte Energie. Früher haben wir monatlich geprobt, jetzt ist es sporadischer. Was uns trennt? Der berufliche Druck. Alle müssen Gagen sichern, Jobs finden, Filmmusik schreiben. Nur aus Freude zu spielen ist selten geworden – außer es gibt Förderungen.
CLH: Was ist dein Lieblingsklang?
Éric: Erstaunlicherweise liebe ich sehr hohe, lang anhaltende Klänge – Sinuswellen oder Piccolos. Sie haben eine physische, fast hypnotische Resonanz.
CLH: Eine besondere Note?
Éric: Für mich als Bassist ist es 60 Hz – das tiefe A der Stromfrequenz. In Australien war’s 50 Hz – das hat mich richtig aus dem Takt gebracht. Ich habe sogar ein Stück über diese Frequenz geschrieben.
CLH: Ein Lieblingsintervall?
Éric: Die verminderte Quinte.
Tom Jacques
CLH: Wie würdest du den Klang von GGRIL beschreiben?
Tom: Gar nicht so leicht… Aber nach zwölf Jahren hat sich so etwas wie ein Konsens entwickelt: Wir versuchen, nicht zu laut zu spielen. GGRIL bewegt sich zwischen Aufregung und Ruhe – mit einem Hauch von Wahnsinn. Es gibt ein aufmerksames Zuhören zwischen den Musiker_innen, den Wunsch, sanft zu spielen und die akustischen Instrumente zu respektieren – auch wenn das nicht immer einfach ist.
CLH: Ist GGRIL ein Kollektiv?
Tom: Ja, aber mit chaotischer – oder sagen wir: gut organisierter anarchischer Struktur. Es gibt Anweisungen, aber man kann sie auch ignorieren. Es gibt keine starre Hierarchie, jede_r findet auf natürliche Weise seinen_ihren Platz. Es ist ein bisschen wie eine Familie – aber eine dekonstruierte Familie. Manche nehmen mehr Raum ein – musikalisch oder organisatorisch.
CLH: Welche Klangbilder sind typisch für Rimouski?
Tom: Für mich ist es der Schnee. Wenn es große Schneemengen gibt, dämpft er den Schall und verändert die Akustik komplett. Das ist einzigartig.
CLH: Beeinflussen Geografie und Gesellschaft in Rimouski deine Musik?
Tom: Für GGRIL weiß ich es nicht genau. Aber für mich persönlich: Da es hier wenig Ablenkung gibt, kann ich mich besser auf meine Kunst konzentrieren.
CLH: Hat GGRIL Einfluss auf Rimouski?
Tom: Ja, es ist ein_e zentrale_r Akteur_in für neue und experimentelle Musik – vor allem für junge Musiker_innen. Es bringt auch Künstler_innen aus der ganzen Welt hierher – was selten ist für eine Stadt dieser Größe in Québec. Ohne GGRIL wäre der Zugang zu solcher Musik viel begrenzter.
CLH: Wie ist das Publikum hier in Rimouski?
Tom: Es gibt ein künstlerisches Publikum – wie überall. Aber hier kommen auch Leute zufällig: weil sie jemanden aus der Gruppe kennen, ein interessantes Plakat gesehen haben oder wir sie in einer Bar getroffen haben. Da es weniger Events gibt als in Großstädten, sind die Gelegenheiten, diese Musik zu entdecken, natürlicher.
CLH: Gibt es eine Verbindung zwischen der Musik von GGRIL und Freiheit?
Tom: Ich denke schon. Ich persönlich fühle mich sehr frei, wenn ich mit der Gruppe spiele. Niemand sagt dir, wie du spielen sollst – außer vielleicht bei der Lautstärke.
CLH: Wenn du einen der Begriffe – Komposition, Improvisation, Konzept – streichen müsstest?
Tom: Komposition. Die Essenz von GGRIL ist die Improvisation. So haben wir angefangen.
CLH: Was verbindet und was trennt Improvisator_innen?
Tom: Die akustischen Instrumente zwingen uns zum Zuhören – das verbindet. Was trennen kann: der Mangel an Projekten.
CLH: Was ist dein Lieblingsklang oder -geräusch?
Tom: Ich mag die Vielfalt der Klänge – aber ehrlich gesagt: Alle Klänge nerven mich irgendwann! (lacht) Wenn ich wählen müsste: Der Gesang der Drosseln.
CLH: Deine Lieblingsnote?
Tom: Keine.
CLH: Dein Lieblingsintervall?
Tom: Mikrotonale Intervalle berühren mich mehr.
Isabelle Clermont
CLH: Wie würdest du die Klangidentität von GGRIL beschreiben?
Isabelle: Für mich ist es wie eine Reihe von „glücklichen Unfällen“: spontan, aber auch organisiert. Ich habe einen visuellen Zugang zu Klang und stelle mir GGRIL wie einen Farbkreis vor, in dem manche Kombinationen leuchtend, andere geheimnisvoll sind. Es ist ein fragiles Gleichgewicht zwischen Chaos und Struktur.
CLH: Was unterscheidet GGRIL von anderen Improvisationsensembles?
Isabelle: Ich bin auch Teil des Ensembles für Improvisierte Musik in Québec (EMIQ) und von SuperMusique in Montréal – das sind drei sehr unterschiedliche Welten. GGRIL hat durch internationale Kooperationen mit Komponist_innen eine große Reife entwickelt, bewahrt aber seine ganz eigene Freiheit.
CLH: Was ist die Verbindung zwischen deinem Spiel und der Freiheit?
Isabelle: Sie ist riesig. Als ich 2018 mit meiner klassischen Harfe zu GGRIL kam, war ich noch schüchtern, unsicher über meinen eigenen Ausdruck. Aber die Gruppe hat mich mit totaler Offenheit aufgenommen, selbst wenn mein Spiel noch zögerlich war. Ich wurde ermutigt, mit Klanginstallationen und ungewöhnlichen Strukturen zu experimentieren. Hier probieren wir gemeinsam aus – wenn etwas heute nicht klappt, dann vielleicht morgen.
CLH: Gibt es einen typischen Klang von Rimouski?
Isabelle: Der Fluss. Das Brechen von Eis. Die Kälte, die wehtut. Man hört das Plätschern der Wellen, aber auch diese kleinen Eisbrocken, die gegeneinanderstoßen. Es ist eine raue, faszinierende Klanglandschaft.
CLH: Beeinflusst die Geografie eure Musik?
Isabelle: Ja, auch unbewusst. Wir leben in großen, weiten Räumen – das zeigt sich in unserer Spielweise: wir lassen Luft, Atem zwischen den Klängen. Nach einer Pause haben wir oft das Bedürfnis, alles auf einmal zu spielen, und müssen uns dann daran erinnern, Raum zu lassen – wie in unserer Landschaft.
CLH: Hat GGRIL einen Einfluss auf die Menschen in Rimouski?
Isabelle: Ja, das Publikum ist treu. Es ist keine einfache Musik, aber die Leute kommen wieder – nicht wegen eines bestimmten Stils, sondern wegen der Erfahrung. Es ist eine Gemeinschaft rund um diese Musik entstanden, eine Art künstlerische Geschwisterschaft, in der alle eine Form von Nahrung finden.
CLH: Wenn du einen Begriff streichen müsstest – Komposition, Improvisation, Konzept?
Isabelle: Komposition.
CLH: Was verbindet und was trennt Improvisator_innen?
Isabelle: Verbunden sind wir durch den Wunsch zu teilen und einander zuzuhören. Improvisation funktioniert, wenn man sich anpasst – nicht wenn man nur „spielen“ will. Was trennt? Manchmal das Ego. Man kann zu sehr im eigenen Kopf sein und den Kontakt zur Gruppe verlieren. In einer großen Gruppe kann eine Geste schnell isoliert wirken. Das ist vorübergehend, aber es schafft Brüche.
CLH: Was ist momentan dein Lieblingsklang?
Isabelle: Tiefe Frequenzen. Je tiefer, je abgründiger, desto mehr berührt es mich. Ich spiele ein Instrument, das sehr hoch klingen kann – aber ich liebe das, was in der Tiefe vibriert, als wäre ich auf dem Meeresgrund.
Gabriel Rochette-Bériau
CLH: Gibt es eine eigene Klangidentität bei GGRIL?
Gabriel: Ja, aber sie ist schwer zu definieren. Sie hat sich im Lauf der Zeit verändert und hängt davon ab, mit welchen Künstler_innen wir zusammenarbeiten. Wir schwanken zwischen einem geräuschhaften Ansatz, beeinflusst von europäischer Improvisation, und einer Offenheit für Melodie – ohne daran gebunden zu sein. Was uns auszeichnet, ist unsere Art zu interagieren und zuzuhören.
CLH: Seid ihr ein Kollektiv?
Gabriel: Ja, aber ein Kollektiv, das sich mit jedem Projekt verändert. Kein Konzert hat genau die gleiche Besetzung. Éric war lange das Zentrum der Gruppe, aber in den letzten Jahren hat er die Entscheidungsprozesse dezentralisiert. Das erfordert kollektives Engagement, was seine Vor- und Nachteile hat.
CLH: Gibt es für dich einen Klang, der Rimouski repräsentiert?
Gabriel: Ja, das Wasser. Aber hier sind die Strände steinig, während sie in meiner Heimat an der Côte-Nord sandig sind. Die Brandung auf den Steinen erzeugt einen härteren, kantigeren Klang. Das verändert die ganze Klanglandschaft.
CLH: Denkst du, die Geografie beeinflusst eure Musik?
Gabriel: Unbedingt. Vielleicht nicht immer bewusst, aber wir sind geprägt von unserer Umgebung. Rimouski ist eine kleine Stadt mit enger künstlerischer Gemeinschaft. Wir begegnen uns, tauschen uns aus, und das spiegelt sich in unserer Spielweise wider.
CLH: Wie wichtig ist GGRIL für Rimouski?
Gabriel: Ich bin überzeugt, dass wir etwas Wesentliches beitragen. Wir suchen keine Anerkennung, aber es gibt echtes Interesse im Publikum. Die Leute wollen verstehen, wie diese Musik funktioniert – wie sie sich ohne Noten entfaltet.
CLH: Ist das Publikum hier anders als in größeren Städten?
Gabriel: Vielleicht. Rimouski ist eine Universitätsstadt, aber in einem menschlichen Maßstab. Es gibt eine ausgeprägte Neugier und Offenheit. Wir spielen auch in Québec und Montréal – die Zuschauer_innenzahlen sind oft ähnlich, trotz der unterschiedlichen Größe. Was sicher ist: Hier wird sehr aufmerksam zugehört.
CLH: Was ist die Verbindung zwischen GGRIL und Freiheit?
Gabriel: Sie ist grundlegend. GGRIL wurde mit der Idee von Freiheit gegründet. Das Wort „libéré“ steckt ja sogar im Namen. Wir wollen uns von herkömmlichen formalen musikalischen Rahmen lösen und unsere eigenen Spielregeln wählen.
CLH: Wenn du einen der Begriffe – Komposition, Improvisation, Konzept – streichen müsstest, welcher wäre es?
Gabriel: Komposition. Wir spielen oft komponierte Werke, aber wir können auch ohne auskommen. Improvisation ist wesentlich, und selbst ohne schriftliche Komposition gibt es immer ein Konzept, das unser Spiel leitet.
CLH: Was verbindet und was trennt die Improvisator_innen bei GGRIL?
Gabriel: Was uns verbindet, ist der Wunsch nach Freiheit. Was uns manchmal trennt, sind unterschiedliche Auffassungen davon. Es gibt keine tiefen Brüche, eher kleine Unterschiede im Zugang zur Musik. Aber diese Differenzen sind meist vorübergehend.
CLH: Was schafft Verbindung zwischen den Musiker_innen?
Gabriel: Zuhören. Ich versuche, ganz offen für das zu sein, was um mich herum geschieht, mich vom Moment leiten zu lassen statt von festen Ideen. Im Idealfall denkt man beim Spielen gar nicht zu viel.
CLH: Was ist im Moment dein Lieblingsklang?
Gabriel: Ein kristalliner, sehr hoher Klang, den ich durch leichtes Anschlagen meines Mundstücks erzeuge. Wenn er gut platziert ist, klingt er wie eine kleine Klangperle im perfekten Moment.
CLH: Eine besondere Note?
Gabriel: Das hohe Fis. Als Posaunist spiele ich gern tief, aber eine schöne, gut platzierte hohe Note ist immer befriedigend.
CLH: Ein Lieblingsintervall?
Gabriel: Die verminderte Quinte. Ich verwende sie oft, um verschiedene harmonische Spannungen zu erforschen.
Olivier D´Amours
CLH: Wie klingt GGRIL?
Olivier: Eine Mischung aus Strenge und Chaos. Es gibt Virtuosität, aber auch eine punkige, geräuschhafte, etwas chaotische Energie. Es ist eine organisierte Unordnung, in der alle ihre Eigenheiten behalten. Niemand wird ausgeblendet – genau das schafft den Zusammenhalt. Wir spielen schon lange zusammen und verstehen uns schnell. Wir haben mit vielen Komponist_innen gearbeitet und können in alle Richtungen gehen. Aber im Kern ist es wie eine aufgetrennte Naht – präzise und zugleich undiszipliniert.
CLH: Ist GGRIL ein Kollektiv? Eine Gemeinschaft? Eine Religion? Gibt es Leiter_innen?
Olivier: Es gibt keine offiziellen Leiter_innen, aber eine künstlerische Leitung. Wir wollen eine anarchische Struktur bewahren – im positiven Sinn. Trotzdem gibt es jemanden, der mehr Entscheidungen trifft als andere.
CLH: Und die künstlerischen Entscheidungen – kommen die aus dem Ensemble?
Olivier: Früher, ja. Vor 2016 haben wir gemeinsam entschieden. Dann kamen die eingeladenen Komponist_innen und die Förderungen – und sie haben die Entscheidungen übernommen. Heute spielen wir hauptsächlich deren Werke. Wir sind mehr Interpret_innen als kollektive Schöpfer_innen geworden. Aber da es weniger Förderung gibt als früher, ist die Zukunft von GGRIL aktuell ein wenig unklar.
CLH: Gibt es durch die Gastkomponist_innen weniger Raum für eure eigene künstlerische Arbeit?
Olivier: Ja. Ich fände es gut, wenn wir mehr selbst komponieren würden. Wir hatten ein Projekt begonnen, „Le Grill par lui-même“, mit sechs Komponist_innen aus dem Kollektiv. Wir warten immer noch auf die Finanzierung für die Fortsetzung. Ich wünsche mir auch, dass wir mehr improvisieren – einfach nur wir. Wir könnten das, wir kennen uns gut, das würde funktionieren. Aber ohne Geld ist das schwierig. Manchmal haben die nicht geförderten Projekte mehr Authentizität, weil die Leute, die bleiben, es aus reiner Leidenschaft tun.
CLH: Gibt es in Rimouski einen besonderen Klang?
Olivier: Ja. Es gibt hier viele ausgebildete Musiker_innen in allen Stilrichtungen. Es ist eine kleine Stadt, aber mit viel Raum. Wir haben das Glück, nah beieinander zu leben und miteinander zu proben. Spontane Musik ist normalerweise ein Großstadtphänomen. Hier bekommt sie eine menschlichere Dimension.
CLH: Denkst du, die Geografie beeinflusst eure Musik?
Olivier: Ja. Der Horizont, der Fluss – das wirkt sich aus. Und sozial gesehen: Die Menschen haben mehr Raum, Häuser, in denen man sich treffen und spielen kann. Wir sind nicht eingeengt durch Platzmangel.
CLH: Und wie klingt Rimouski?
Olivier: Der Zug, der die Stadt durchquert, irgendwie ohne richtigen Grund. Er blockiert alles, man hört ihn überall. Das ist ein wichtiger Klang.
CLH: Ein Klang der Passage?
Olivier: Ja. Genauso wie die Schneepflüge in der Nacht. Das ist eine ganz eigene Klanglandschaft hier.
CLH: Hat GGRIL Bedeutung für Rimouski?
Olivier: Nein, wir sind sehr randständig. Die Leute wissen, dass wir existieren, aber sie verstehen nicht wirklich, was wir tun. Sie sind überrascht, wenn wir sagen, dass wir in Europa spielen. Dann heißt es: „Ach, ihr müsst ja gut sein!“ – aber sie haben uns nie gehört. GGRIL ist eine kleine eigene Welt.
CLH: Ist das Publikum hier anders als in anderen Städten?
Olivier: Vielleicht etwas vielfältiger. In Rimouski sind 30 bis 40 Personen ein gutes Publikum. In Montréal ist es ähnlich. In Toronto vielleicht etwas weniger. Aber meist sind es dieselben Leute. Manche kommen einmal und nie wieder – das ist normal.
CLH: Ist Freiheit wichtig für euch?
Olivier: Ja, unbedingt. Sie steckt sogar im Namen: GGRIL – Grand Groupe d’Improvisation Libérée. Ich würde gern öfter Komposition und völlige Freiheit mischen. Improvisation erlaubt es, im Moment zu sein – das ist das Starke daran.
CLH: Wenn du einen der Begriffe – Komposition, Improvisation, Konzept – streichen müsstest?
Olivier: Komposition.
CLH: Was verbindet die Improvisator_innen von GGRIL? Und was kann sie trennen?
Olivier: Wir sind ziemlich verbunden – das überrascht oft. Was trennt? Meistens Lautstärke: wenn jemand zu laut spielt. Aber im Allgemeinen funktioniert es durch Konsens. Wenn eine Idee gut ist, bleibt sie von selbst bestehen.
CLH: Eine leichtere Frage: Was ist dein Lieblingsklang?
Olivier: Im Moment mag ich präparierte Gitarre – mit Objekten zwischen den Saiten, zum Beispiel einem Zahnstocher. Das ergibt interessante Klänge. Es verändert die Resonanz. Ich mag auch Effekte, die sofort wieder verschwinden, sobald man den Knopf loslässt. Aber nicht zu viel – nur in Mikro-Dosen.
CLH: Man muss also dosieren, wie bei einer Droge?
Olivier: Genau.
CLH: Eine besondere Note für dich?
Olivier: Das E – weil es die erste und letzte leere Saite ist. Ein Orientierungspunkt.
CLH: Lieblingsintervall?
Olivier: Kein spezielles – aber ich mag alternative Stimmungen. Das eröffnet neue Möglichkeiten.
Pascal Landry
CLH: Gibt es eine eigene Klangidentität bei GGRIL?
Pascal: Ja – in der Vielfalt der Klangfarben und in der Reaktionsfähigkeit der Gruppe. Durch die vielen Jahre gemeinsamer Arbeit und die Kooperationen mit externen Komponist_innen haben wir eine große klangliche Bandbreite entwickelt. Wir können sehr leise spielen, was in einem großen Improvisationsensemble selten ist. Unsere Interaktionen sind oft für das Publikum kaum wahrnehmbar, verändern aber die Musik tiefgreifend. GGRIL hat nicht eine spezifische Klangidentität, sondern eine Vielzahl von Ansätzen.
CLH: Ist GGRIL ein Kollektiv? Gibt es Leiter_innen?
Pascal: Die Leitung verändert sich mit der Zeit. Éric Normand hatte von Anfang an eine zentrale Rolle – vor allem bei der Organisation von Konzerten und Kooperationen. Heute sind manche Aufgaben verteilt und werden auch bezahlt. Früher haben wir monatlich geprobt – das hat den Gemeinschaftsaspekt gestärkt. Jetzt proben wir unregelmäßiger, und die Energie des Kollektivs hängt vom Engagement der Einzelnen ab.
CLH: Gibt es einen typischen Klang von Rimouski?
Pascal: Schwer zu sagen – ich komme ja nicht von hier. Aber der Klang von GGRIL ist mit dem von Rimouski verbunden. Die Musikszene hier ist kleiner als in Berlin oder Köln, daher ist jede Stimme stark und erkennbar. Der Sound ist eklektisch und durch diese Vielfalt vereint.
CLH: Wird GGRIL vom Umfeld beeinflusst?
Pascal: Ja, absolut. Es zieht ein vielfältiges Publikum an – nicht unbedingt Musiker_innen, aber neugierige Menschen. Die Gruppe ist tief in der Stadt verankert. Der Name zeigt das schon: *Grand Groupe Régional d’Improvisation Libérée*. GGRIL versteht sich als Ensemble aus der Region – mit starker Identität, die bis nach Québec und darüber hinaus wirkt.
CLH: Das Publikum in kleinen Städten ist manchmal offener für Experimente…
Pascal: Genau. In großen Städten erwartet das Publikum oft einen bestimmten Stil. Hier kommen die Leute aus Neugier, ohne feste Erwartungen. Sie hören offen zu und reagieren frei – ohne die Musik durch eine akademische Brille analysieren zu wollen.
CLH: Was ist die Verbindung zwischen GGRIL und Freiheit?
Pascal: Für mich war GGRIL eine echte Befreiung. Ich komme aus der Klassik und dem Jazz – die experimentelle Improvisation hat mir eine ganz neue Welt eröffnet. Als ich diese Musik entdeckte, dachte ich, sie sei nur etwas für Europäer. Mit GGRIL zu spielen hat mir gezeigt, dass ich dazugehöre. Freiheit heißt auch, das eigene Instrument neu denken zu dürfen.
CLH: Wenn du einen Begriff streichen müsstest – Komposition, Improvisation, Konzept?
Pascal: Komposition. Denn ein gutes Konzept enthält schon Komposition.
CLH: Was verbindet und was trennt Improvisator_innen?
Pascal: Das gemeinsame Spielen verbindet uns. Aber der Alltag trennt – Arbeit, Entfernungen, Verpflichtungen. Doch auch Trennung kann zusammenschweißen: Wenn jemand eine Struktur durchbricht, zwingt das die Gruppe zur Reaktion – und zum gemeinsamen Neuschaffen.
CLH: Was ist dein Lieblingsklang?
Pascal: Etwas Tiefes und Dichtes – wie in Metal oder elektroakustischer Musik.
CLH: Gibt es für dich eine besondere Note?
Pascal: Nicht unbedingt – aber ich mag die kleine Sexte.
Robert Bastien
CLH: Was ist das klangliche Bild oder die Signatur von GGRIL?
Robert: Schwer zu sagen. Es gibt natürlich eine Art Sound, aber er ist nicht immer wiedererkennbar. Er ist nicht so strukturiert wie bei einem Ensemble wie SuperMusique. GGRIL ist beweglicher, fließender, weniger festgelegt. In den Proben spielen wir oft eine Idee fünfmal – und in der Aufführung ist sie dann ganz anders. Zuhören ist zentral.
CLH: Und der künstlerische Zugang? Ist das eine Mischung aus euren eigenen Ideen und denen der eingeladenen Komponist_innen?
Robert: Ja. Manche bringen sehr ausformulierte Partituren mit, andere lassen mehr Spielraum. Ich fühle mich mit grafischen Partituren wohl, aber nicht mit klassischem Notenlesen. Einige Komponist_innen ermöglichen eine echte Mischung aus ihren Intentionen und unserem Zugang.
CLH: Ist GGRIL ein Kollektiv? Eine Gemeinschaft?
Robert: Ja, ein sehr offenes Kollektiv. Es gab nie Kriterien für den Einstieg. Schon 17-Jährige sind gekommen und haben mitgespielt. Es ist ein lebendiger Organismus, eine Art musikalisches Ungetüm. Alle waren willkommen – ohne Vorspiel oder Prüfung.
CLH: Und Rimouski – hat die Stadt einen typischen Klang?
Robert: Die Menschen sind sehr höflich – das ist ein spürbarer Unterschied zu Montréal. Wenn ich aber einen Klang benennen müsste: der Wind am Flussufer.
CLH: Denkst du, die Geografie beeinflusst die Musik?
Robert: Ja – aber sehr subtil.
CLH: Ist die Aktivität von GGRIL wichtig für Rimouski?
Robert: Wir spielen oft im „Paradis“, einem sehr alten und lebendigen Ort hier. Manche Leute kommen schon seit fünfzehn Jahren zu unseren Konzerten. Sind wir wichtig? Ich weiß nicht – aber wir sind da. Wir existieren.
CLH: Und das Publikum hier – ist es anders?
Robert: Oft sind es Künstler_innen oder Kunsthandwerker_innen. Aber ehrlich gesagt: Ob in Moncton, Montréal oder anderswo – ich habe nie große Unterschiede gesehen. Was mich beeindruckt hat: GGRIL bricht etablierte Strukturen auf. Zum Beispiel wurde ein stark hierarchisch organisiertes Orchester in Frankreich völlig aus dem Konzept gebracht, als es mit uns gespielt hat. Das hat etwas Neues entstehen lassen.
CLH: Wie ist der Zusammenhang zwischen eurer Musik und Freiheit?
Robert: In GGRIL fühle ich mich wie ein Handwerker. Ich habe nicht mehr diesen Leistungsdruck wie früher, als ich formelle Musik gemacht habe. Jetzt reagiere ich auf Impulse, tue mein Bestes – das reicht.
CLH: Wenn du einen der Begriffe – Komposition, Improvisation, Konzept – streichen müsstest?
Robert: Komposition. Das ist zu einengend.
CLH: Was verbindet die Improvisator_innen?
Robert: Zuhören, Blickkontakt. Das schafft Verbindung auf der Bühne.
CLH: Und was trennt sie?
Robert: Vielleicht das Ego – aber das ist komplex. Ego ist kein Problem, solange es nicht andere unterdrückt. Was mich stört, ist, wenn jemand eine sehr enge Ästhetik durchdrückt, die andere ausschließt.
CLH: Dein Lieblingsklang im Moment?
Robert: Der Wind am Flussufer – in Saint-Fabien-sur-mer oder im Bic-Park. Er kommt in Wellen – mal intensiv, mal sanft.
CLH: Eine besondere Note?
Robert: Keine
CLH: Ein Lieblingsintervall?
Robert: Auch keines.
Alexandre Robichaud
CLH: Gibt es einen Klang, der für GGRIL typisch ist?
Alexandre: Ich weiß nicht, ob es einen klar definierten Sound gibt – aber auf jeden Fall eine gemeinsame Spielweise: kollektive Energie, die Bereitschaft zur Reaktion, ein Sinn für Timing. Wenn ich etwas spielen möchte, mache ich es nicht einfach – ich horche erst in die Gruppe. Das ist das Gegenteil von Ego-Musik. Und genau das macht GGRIL aus.
CLH: Ist GGRIL ein Kollektiv?
Alexandre: Ja. Es ist mehr als eine Gruppe – eine Familie. Ich habe dort die besten musikalischen Erfahrungen meines Lebens gemacht. Ich kam als Autodidakt, ohne musikalische Ausbildung – und die Gruppe hat mich nie ausgeschlossen. Ich wurde von Anfang an als Gleicher behandelt. Man wird nicht gewertet nach dem, was man kann, sondern nach dem, was man beiträgt.
CLH: Gibt es einen Klang, der Rimouski repräsentiert?
Alexandre: Der Nebelhornklang. Wenn du in Rimouski aufgewachsen bist, ist dieser Klang ein Teil deiner DNA. Er ist da – in der Musik, in den Bewegungen, in der Seele.
CLH: Beeinflusst die Geografie die Musik?
Alexandre: Ja. Rimouski liegt in der Provinz – weit weg von Montréal oder Québec. Das bringt eine gewisse Bescheidenheit mit sich, aber auch eine große Nähe unter den Menschen. In der Provinz ist das Publikum nicht spezialisiert – und das ist gut so! Die Leute hören einfach mit offenem Geist zu.
CLH: Ist GGRIL wichtig für Rimouski?
Alexandre: Absolut. Ich bin überzeugt, dass GGRIL vielen Musiker_innen Türen geöffnet hat. Für mich war es ein Weg zur Emanzipation, ein Ausweg aus dem System. Hier konnte ich meine Stimme finden. Und wenn du in Rimouski improvisieren willst – dann landest du automatisch bei GGRIL.
CLH: Ist das Publikum hier anders als in Montréal?
Alexandre: Ja – hier ist das Publikum oft durch persönliche Beziehungen zur Musik gekommen. In Montréal ist es eher professionell – hier menschlicher. Man spürt das Zuhören, die Aufmerksamkeit. Das ist wunderschön.
CLH: Wenn du einen der Begriffe – Komposition, Improvisation, Konzept – streichen müsstest?
Alexandre: Komposition. Improvisation ist das Zentrum. Aber ich würde auch den Begriff Konzept gern in Frage stellen. Ich improvisiere lieber mit dem Herzen als mit dem Kopf.
CLH: Was verbindet und was trennt Improvisator_innen?
Alexandre: Die gemeinsame Geschichte verbindet. Wenn du über Jahre zusammenspielst, verstehst du einander – selbst wenn du die Person privat nicht gut kennst. Und was trennt? Vielleicht das Ego. Oder wenn jemand sich nicht öffnen will.
CLH: Dein Lieblingsklang?
Alexandre: Ich liebe atmende Klänge. Klänge, die sich entwickeln wie ein Hauch – lebendig, wie ein Wesen.
CLH: Deine Lieblingsnote?
Alexandre: Das tiefe B – die letzte Note auf meinem Instrument. Wenn ich sie spiele, schwingt mein ganzer Körper mit.
CLH: Lieblingsintervall?
Alexandre: Die Quarte. Sie gibt mir ein Gefühl von Öffnung und Gleichgewicht.