SCOTT R. LOONEY

http://scottrlooney.com

Carl Ludwig Hübsch: „Scott, when you listen to improvised music, how can you tell it’s good?“

Scott R. Looney: “Probably the best moments are for me when the whole thing becomes a sort of an amalgam and the individual personalities disappear into the totality of the sound. Those are my favorite moments, when it doesn’t sound like it’s like an ego fest by anybody. I think in general for improvised music there’s a very communal kind of approach, and I find that my favorite moments of improvised music are when that approach makes it so that I almost don’t know who is playing what. Like I get very similar kinds of textures or even feelings from everyone and it just seems like a big communal whole and I don’t feel like identifying anyones part as much.“

Hübsch: „Is that the difference to composed music?“

Looney: „I don’t know. I would certainly say that a piece of composed music has this stamp of the composer’s attitude. But it depends of how the composer is leaning as to whether that comes out as a very individualist kind of response or someone that that encourages improvisation or some variance of interpretation of the music.

„SCOTT R. LOONEY“ weiterlesen

QUESTIONS TO BAY AREA IMPROVISORS :

This blog contains a collection of interviews I made during my AIR Residency in the Headlands Center for the Arts, in September / Oktober 2017, with improvising musicians from the Bay Area. I met Tim Perkis, Karen Stackpole, Gino Robair, Tom Djll, Chris Brown, Aurora Josephson  and some other improvising musicians from the Bay and asked them pretty much the same questions.

The main interest about this work is driven by the idea that listening to improvisations does partially focus on other topics than listening to composed music. In composed music the use of the material and decisions can lead to a reflection on the ideas underlining the composers work. In improvisation the analysis of the material does not necessarily lead to any conclusions. Nonetheless many reviews of improvised music focus on nothing but playing techniques, involving awkward word inventions to describe what kind of noise was made. And unfortunately much too often that´s where it all ends.

I believe that improvisation is put together by interaction (of all kinds) rather than by material. So if you want to speak about improvisation you have to look at the interaction.

The interviews will be published one by one.

Meanwhile, in late 2019, these interviews are published as little booklets in pocket size. If you wish to support this work please order the booklets per mail to the prize of 7 € / booklet plus shipping.

(Please note that this prize is a solidarity prize, means I wanted to keep the prize low no matter whether it covers the costs I had in the production of the booklets. If you have enough money and it makes you feel good, please feel free to pay more. If you can not even afford the 7 € write me and I make you a better prize (this applies for students etc.))

TIM PERKIS

http://perkis.com/_site/index.html


Carl Ludwig Huebsch: Tim Perkis, from your point of view as a listener, how do you tell whether an improvisation is good?

Tim Perkis:  As a listener? I probably listen as a player, but I think the sense of intelligence and energy. When improvisation is bad usually it feels boring and listless and uninspired, and when it’s happening is it’s sparkling with some kind of energy.

Huebsch: Is there something an improviser has to know that an interpreter doesn’t?

Perkis: Yes, I think an improviser has to have a broader sense of time and of understanding how long things should go on, when changes have to happen.  One must have an expanded picture of now that includes anticipating changes and understanding the form that’s been implied by what’s come before and so on. An Interpreter has all that written out for them and they just have to make it sound good and keep the moment connected, but they don’t have to think about that broader „TIM PERKIS“ weiterlesen

QUESTIONS TO VIENNA IMPROVISORS :

Dieser Blog enthält Interviews, die ich anlässlich meiner AIR-Residency in Krems mit Wiener Improvisatoren geführt habe.  Die Interviews sind mittlerweile als Büchlein im Taschenformat erhältlich.

Zum Preis von 7€ plus Porto können sie per Mail bei mir bestellt werden. Für Menschen, die sich das nicht leisten können gibt es einen besseren Preis auf Anfrage, für Menschen, die dieses Projekt unterstützen wollen und können gibt es die Möglichkeit, mehr zu bezahlen, da die veranschlagten 7€ die entstandenen Unkosten ohnehin nicht decken.

This blog contains a collection of interviews I made during my AIR Residency in KREMS, in April 2016, with improvising musicians from Vienna. I met Tiziana Bertoncini, Thomas Lehn, Irene Kepl, Franz Hautzinger, Isabelle Duthoit, Burkhard Stangl, Cordula Bösze, Christian Reiner and Nina Polaschegg and asked them more or less the same questions.

The main interest about this work is driven by the idea that listening to improvisations does partially focus on other topics than listening to composed music. In composed music the use of the material and decisions can lead to a reflection on the ideas underlining the composers work. In improvisation the analysis of the material does not necessarily lead to any conclusions. Nonetheless many reviews of improvised music focus on nothing but playing techniques, involving awkward word inventions to describe what kind of noise was made. And unfortunately much too often that´s where it all ends.

I believe that improvisation is put together by interaction (of all kinds) rather than by material. So if you want to speak about improvisation you have to look at the interaction. So I started these interviews more or less around the question „is improvisation communication?“.

The interviews will be published one by one.

Oh, and one more thing: The language. The interview with Tiziana Bertoncini is in English, the one with Isabelle Duthoit in French and I am afraid the rest is in German.

NINA POLASCHEGG

[Aus Respekt für die beteiligten Musikerinnen und Musiker fragen Sie bitte, falls Sie diese Interviews zitieren oder weiter verwenden wollen, unbedingt bei den Befragten und dem Autor (C.L. HÜBSCH) um Erlaubnis. Vielen Dank für die Solidarität und viel Vergnügen beim Lesen dieser gerne kostebereit gestellten Lektüre.]

CLH: „Ich habe jetzt hier als Gesprächspartnerin Nina Polaschegg, Musikjournalistin und Kontrabassistin, die auch improvisiert und sich im Bereich des Journalismus mit der Improvisierten und der Neuen Musik befasst. Kann ich das so sagen?“

NP: „Stimmt, ja, und gelegentlich noch andere Dinge, naja, Jazz und ganz ganz selten, viel zu selten, die alte Musik.“

CLH: „Nina, welche Kriterien sind für dich als Hörerin für eine Improvisation wichtig?“

NP: „Hilfe, ich habe so etwas befürchtet. Ich weiß gar nicht, ob man die Kriterien wasserdicht machen kann. Schon gar nicht spät abends frierend bevor die letzte U-Bahn fährt, in 1 ½ Minuten Interviewdauer insgesamt.“

Ich suche im Gesamten schon immer nach irgendeiner Art der Weiterentwicklung. Wobei ich nicht weiß, was Weiterentwicklung wirklich genau sein kann. Dann gibt es aber auch wieder Phasen wo ich sage „nein, das ist gut gespielt“. Es hat nichts davon was man jetzt „neu“ nennen möchte und es kann trotzdem eine sehr gute Improvisation sein.“ „NINA POLASCHEGG“ weiterlesen

FRANZ HAUTZINGER

Foto: Daniel Cemborek

[Aus Respekt für die befragten Musikerinnen und Musiker fragen Sie bitte, falls Sie diese Interviews zitieren oder weiter verwenden wollen, unbedingt bei den Befragten und dem Autor (C.L. HÜBSCH) um Erlaubnis. Vielen Dank für die Solidarität! Viel Vergnügen beim Lesen dieser gerne bereit gestellten Lektüre.]

CLH: „Wir sprechen mit Franz Hautzinger und seine Qualitätsmerkmale für improvisierte Musik. Gibt es Qualitätsmerkmale für Improvisation und welche sind das bei dir, wenn du improvisierte Musik hörst, im Konzert zum Beispiel?“

FH: „Ja, ja, doch sehr klar. Wenn ich höre, wenn jemand spielt [lacht]. Na ich höre das Wissen, über das diejenige Person verfügt, die gerade spielt und den Umgang mit Form, Material, Struktur und Psychologie und individuelles Lebensdasein. Und das sind meine Levels, je nachdem, wie jemand an was gearbeitet oder was erfahren hat. Das kann man beim Zuhören sehen und wenn das ganz oben ist, ist das normaler Weise auch sehr gut, weil es beinhaltet das Wissen über die Einzelteile des Ganzen, und die Reflektion. Wissen ist auch immer eine Reflektionsgeschichte. Wenn ich es bei jemanden sehen kann – das ist der Weg den man arbeiten muss -, weiß ich auch, wie es geht und wie man es machen kann, und dann, was es für Auswirkungen hat. So denke ich über das. Und dann wäre es eigentlich auch schon zu ende [lacht]. „FRANZ HAUTZINGER“ weiterlesen

BURKHARD STANGL


Foto: Scott Yanow

[Aus Respekt für die befragten Musikerinnen und Musiker fragen Sie bitte, falls Sie diese Interviews zitieren oder weiter verwenden wollen, unbedingt bei den Befragten und dem Autor (C.L. HÜBSCH) um Erlaubnis. Vielen Dank für die Solidarität! Viel Vergnügen beim Lesen dieser gerne bereit gestellten Lektüre.]

CLH: „Ich rede jetzt mit Burkard Stangl aus Wien. Seit wann in Wien?“

BS: „Seit 1978. Ich bin `60 geboren.“

CLH: „Also fast schon Wiener.“

BS: „Schon Wiener. Wo ich herkomme, ist nicht so weit von Wien weg. Eine Art Vorort von Wien. Also, passt schon.

CLH: „Ich frage Dich, was sind Deine Qualitätsmerkmale, wenn Du Dir improvisierte Musik anhörst?“

BS: „Natürlich ist das gar nicht so einfach zu beantworten, weil es zu differenzieren gilt, denke ich, zwischen Ensemble, Großensemble, Kleinensemble, Solospiel. Und die Wirkungsmechanismen und Wirkungsgrade der jeweiligen Konstellationen spielen natürlich eine Rolle, wie ich das beurteile. Also wenn das London Jazz Composers Orchestra spielt oder größere Ensembleformationen, wirkt ein anderer Moment als wenn ich ein Duo John Butcher mit Phil Minton höre oder ein Solo von egal wem. „BURKHARD STANGL“ weiterlesen

CORDULA BÖSZE

[Aus Respekt für die befragten Musikerinnen und Musiker fragen Sie bitte, falls Sie diese Interviews zitieren oder weiter verwenden wollen, unbedingt bei den Befragten und dem Autor (C.L. HÜBSCH) um Erlaubnis. Vielen Dank für die Solidarität! Viel Vergnügen beim Lesen dieser gerne bereit gestellten Lektüre.]

CLH: „Cordula Bösze, seit wann wohnst Du in Wien?“

CB: „Ich wohne seit immer schon in Wien.“

CLH: „Du bist eine richtige Wienerin?“

CB: „Nein, also ja, weil meine Eltern sind nicht aus Wien und ich bin auch geboren in Oberösterreich, aber ich bin aufgewachsen in Wien.“

CLH: „Super, dann kommen wir jetzt direkt zur ersten Frage von unserem kleinen Interview und die heißt: Was sind Deine Qualitätsmerkmale für improvisierte Musik, wenn Du die hörst?“

CB: „Am wichtigsten ist mir, dass das Ende gefunden wird. Beziehungsweise, dass der Schluss nicht versäumt wird. Es gibt Stücke, die sind einfach nach zwei Minuten zu Ende und natürlich kann man da drüber spielen, aber, mein oberstes Qualitätskriterium ist der Schluss. Und den Schluss muss man akzeptieren. Und den muss man auskosten. Es gibt quälende Konzerte, wo wirklich tolle Musiker – ich erinnere mich an einige und ich nenne selbstverständlich keine Namen, wirklich Große – sich dann eine Stunde durch ein Stück quälen, dass eigentlich nach den üblichen 25 Minuten aus gewesen wäre. „CORDULA BÖSZE“ weiterlesen

CHRISTIAN REINER

[Aus Respekt für die befragten Musikerinnen und Musiker fragen Sie bitte, falls Sie diese Interviews zitieren oder weiter verwenden wollen, unbedingt bei den Befragten und dem Autor (C.L. HÜBSCH) um Erlaubnis. Vielen Dank für die Solidarität! Viel Vergnügen beim Lesen dieser gerne bereit gestellten Lektüre.]

CLH: „Christian Reiner, seit wann wohnst du in Wien?“

CR: „Seit ungefähr vierzehn Jahren.“

CLH: „Seit vierzehn Jahren. Bist du schon Wiener?“

CR: „Wahlwiener sagt man glaube ich. Mein Wohnort ist Wien. Wiener, weiß ich nicht. Geboren bin ich nicht hier.“

CLH: „Dann hätte ich die Frage: Was sind deine Qualitätsmerkmale für improvisierte Musik, wenn du die anhörst, oder für Improvisation?“

CR: „Pffh, das ist sicherlich sehr subjektiv. Gut muss es sein! Und es interessiert mich, je mehr die einzelnen Improvisateure ihre eigene Welt haben und dennoch diese in den Kontext der anderen Welten stellen können. Das ist ein Qualitätsmerkmal für mich, von Improvisation.“

CLH: „Ist das jetzt mehr von innen gesprochen oder von außen, also wenn du dir etwas anhörst?“

CR: „Das meinte ich in erster Linie. Wenn ich ein Konzert höre oder wenn ich ein Musikstück höre auf CD und wenn ich dann schaue, was mir daran gefällt, dann ist das tatsächlich oft so, wenn das eigene Welten sind die so ganz…, ich kann das nicht genau beschreiben, es ist ja auch nicht nur Musik sondern auch bei Tanz ist es dasselbe, …wenn das so eigene Welten sind, die zusammen etwas ergeben, eine Poesie, oder eine Schwingung ergeben, die mich dann wieder anspricht, das ist eigentlich immer erstmal das Wichtigste. „CHRISTIAN REINER“ weiterlesen

IRENE KEPL

[Aus Respekt für die befragten Musikerinnen und Musiker fragen Sie bitte, falls Sie diese Interviews zitieren oder weiter verwenden wollen, unbedingt bei den Befragten und dem Autor (C.L. HÜBSCH) um Erlaubnis. Vielen Dank für die Solidarität! Viel Vergnügen beim Lesen dieser gerne bereit gestellten Lektüre.]

CLH: „Irene, wann bist du nach Wien gekommen?“

IK: „Vor vier oder fünf Jahren. Vier Jahre sind es genau.“

CLH: „Du lebst also seit vier Jahren in Wien und vorher hast du in Österreich gelebt.“

IK: „In Oberösterreich, genau.“

CLH: „Irene, was sind deine Qualitätsmerkmale für improvisierte Musik?“

IK: [lacht, denkt nach] „Das finde ich schon eine schwierige Frage, weil es kommt drauf an. `Wo möchte ich hin`, `Was kommt tatsächlich raus`, `In welchem Kontext ist es?`. Genau das sind alles Fragen, die sich dazu stellen.“

CLH: „Wenn du improvisierte Musik hörst, was wären dann Kriterien nach dem du die beurteilen würdest?“

IK: „Wenn es einen irgendwie mitträgt oder wenn es mich irgendwie mitnimmt oder etwas resoniert oder ich mich frage, warum geht’s jetzt dorthin und nicht dahin, aber nicht auf aktive Weise sondern es was Aufregendes hat für mich, und natürlich auch sehr persönlich mit mir zusammenhängt, was mich halt gerade interessiert. Und das kann sich durchaus ändern.“ „IRENE KEPL“ weiterlesen